Projekt Zukunftsraum Heute Abend will die Ergebniskonferenz das Leitbild verabschieden
Die fünf Leitgedanken und die entsprechenden Leitsätze des Leitbildentwurfs geben eine Vorstellung vom Bemühen, dem Fusionsprojekt in dieser Phase eine möglichst hohe Akzeptanz zu verleihen. Doch wie immer steckt der Teufel im Detail. Im Folgenden geht es deshalb darum, aufzuzeigen, wo die heissen Eisen liegen könnten, die in der folgenden Phase der Fusionsanalyse vertiefter Abklärungen bedürfen. Damit nicht alle möglichen Eventualitäten mit einbezogen werden müssen, wird grundsätzlich von der Variante einer Fusion aller fünf aktuell beteiligten Gemeinden ausgegangen.
Heisse Eisen: Die bestehenden Ortsbürgergemeinden sollen zu einer gemeinsamen zusammengeführt werden. Die Philosophien und die Umstände sind aber ziemlich unterschiedlich. Während die Aarauer Ortsbürger auch über bedeutende Liegenschaften verfügen, besitzen jene von Suhr vor allen Wald. Auch die Forstbetriebe Region Aarau und Suhr-Buchs sprechen nicht unbedingt die gleiche Sprache. Im Leitbildentwurf werden Name und Wappen der fusionierten Gemeinde noch offengelassen. Dass Aarau den Namen und das Stadtwappen aufgibt, ist aber undenkbar.
Heisse Eisen: Die Rede ist hier von «leistungsfähigen und professionellen Kompetenzzentren der Verwaltung mit dezentralen, kundenfreundlichen Ansprechmöglichkeiten». Das Sozialamt in Suhr, das Steueramt in Aarau, das Bauamt in Oberentfelden – oder ähnlich? Wie soll das gehen? Alle kriegen etwas – aber bedeutet die Dezentralisierung nicht in den meisten Fällen für den Bürger bei einer direkten Kontaktnahme einen Mehraufwand gegenüber dem Ist-Zustand? Ein heikler Punkt ist auch der Steuerfuss, der gemäss Leitbild möglichst unter dem kantonalen Durchschnitt (aktuell rund 107 Prozent) liegen soll. Anders als die Steuerpflichtigen der andern vier Gemeinden, die deutlich höhere Steuerfüsse aufweisen, müssten die Aarauerinnen und Aarauer erst einmal mit einer erheblichen Steuerfusserhöhung auf, grob geschätzt, 103 bis 105 Prozent rechnen. Eine weitere Knacknuss ist der letztendliche Umgang mit der Frage der postulierten dezentralen Schulstandorte und Betreuungseinrichtungen.
Heisse Eisen: Die attraktiven Rahmenbedingungen für Wirtschaft und Gesellschaft, die hier in den Leitsätzen postuliert werden, dürften kaum von jemandem infrage gestellt werden. Wer hat schon etwas gegen eine durchgrünte Stadt mit vielseitigen Siedlungsstrukturen und multifunktionalen Naherholungsräumen? Gegen die Lösung von Verkehrsproblemen im Interesse aller Verkehrsteilnehmer – oder gegen ein breites kulturelles Angebot? Es fragt sich allenfalls, wo sich beim «Vernetzen des bestehenden kulturellen Angebots und Prüfen der gemeinsamen Weiterentwicklung» beispielsweise die Suhrer Bärenmatte neben KuK und Alter Reithalle positioniert.
Heisse Eisen: Hier kann eigentlich nichts